Joggend in die Stoffwechselkatastrophe

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Jogging Buddies. (Foto Gudrun Faller)

Joggen ist doch gesund, oder?! Könnte man meinen, und ist es auch bis zu einem gewissen Grad und für bestimmte Menschen. Aber für viele eben auch nicht.

Joggen gehört zu den Ausdauersportarten. Grundsätzlich ist Ausdauersport gesund. Ein gutes Herz-Kreislauftraining.
Jedoch kann Ausdauersport auch starken Stress für den Körper bedeuten- v..a. wenn zu lange und zu häufig ausgeführt.
Joggen kann zur Sucht werden. So erging es auch mir einmal- es gab Zeiten, da bin ich täglich gelaufen. Minimum eine halbe Stunde - oft eine Stunde. Das war wohl der Anfang vom Ende.

Wenn mehrere Faktoren zusammenkommen, dann wird es- wie bei vielem anderen auch - kritisch.

Es beginnt ein Raubbau am Körper. Es endet oft in der totalen Erschöpfung, und einem an die Wand gefahrenen Stoffwechsel. Gewichtszunahme (v.a. am Bauch, aber auch am restlichen Körper), Erschöpfung, Müdigkeit, Depressionen, Schlaflosigkeit…

Oft sind es Frauen, besonders Frauen ab Mitte 30. Frauen in der Perimenopause und Menopause. Frauen mit Stress im Berufs-oder/und Privatleben.

Was geschieht hier?

In der Perimenopause sinkt der Progesteronspiegel, dadurch verändert sich insgesamt schon der Stoffwechsel. Abnehmen fällt schwerer. (natürlich kommt es zu noch anderen Problemen, aber das soll hier nicht das Thema sein- mehr dazu in vielen anderen Beiträgen im Blog/auf der Webseite)

Progesteron ist eng verwandt zum Cortisol, d.h. auch der Stressstoffwechsel wird anfälliger. Kommt es zu Stress von Aussen- beruflich, privat- oder auch innere Prozesse wie Krankheiten, dann kommen die Regelkreise durcheinander. Ein Teufelskreis beginnt.

Durch Stress kommt es zur vermehrten Ausschüttung von Cortiol, dieses begünstigt Fetteinlagerungen, gerne am Bauch. Progesteron kann diesem zum Teil entgegenwirken, aber, wie schon erwähnt- ab der Perimenopause wird oft nicht mehr genug Progesteron gebildet.

Stress führt oft zu Schlafstörungen, auch da spielt Progesteron eine Rolle: es wirkt schlaffördernd und auch stimmungsausgleichend. Und je schlechter man schläft, desto mehr Stress stellt es für den Körper dar.
Wie man es dreht und wendet, es kommt nichts Gutes dabei rum.

Man nimmt zu, trotz Diäten bzw. einigermassen gesunder Ernährung, trotz genau Bewegung.
Was tun dagegen? Weniger essen und mehr Sport! Oder?!
"Iss halt weniger! Mach mehr Sport! Laufen verbrennt Kalorien und Fett!!" Gutgemeinte Ratschläge von Freunden, dem Internet und sogar Ärzten.
Hilft nur nicht viel, und macht die Sache sogar noch schlimmer.

Joggen kostet den Körper viel Energie. Ist Stress. Davon abgesehen, ist es auch nicht sehr gesund für die Gelenke. Zumal viele keinen korrekten oder optimalen Laufstil aufweisen. Und vielleicht auch noch ein paar Kilo mehr mit sich tragen, die die Gelenke zusätzlich belasten.

Was dann noch geschieht: Viszeralfett, das tiefe Bauchfett, ist selbst stoffwechselaktiv- hormonell und entzündungsfördernde Zytokine werden dort produziert.

Dr. Sean O´Mara, Arzt und Viszeralfettforscher, zeigt in seinen Vorträgen und Ct-Scans, wie sich Fett im Bauchraum und in den Muskeln verteilt. Vor allem auch die Fetteinlagerungen in Muskeln können ein Problem darstellen. Das Fett verdrängt die aktive Muskelmasse, Muskelschwäche und generelle Schwäche können die Folge sein (und einige andere Probleme)

Ich habe viele Patientinnen, die mir voll Frust erzählen, dass sie kein Gramm abnehmen, trotz viel Sport, trotz gesunder Ernährung.
Oft ist es das Zuviel an Sport, das das Abnehmen behindert. Auch Dr O´Mara setzt (Viszeral-)verfettete Marathonläufer oder andere Ausdauersportler auf Sportentzug. Zumindest auf Ausdauersport-Entzug. Nach ca. drei Monaten sind auf den CT-Scans keine Viszeralfettspeicher oder verfettete Oberschenkelmuskulaturen mehr sichtbar.

Abnehmen ohne Sport? Ein Traum ;)
Leider nicht ganz. Statt Ausdauersport dürfen die Patienten HIIT absolvieren. 2-3 x in der Woche. Und Krafttraining. Dann noch etwas Ernährungsumstellung und die Fette schmelzen. Zumindest erst einmal das böse Viszeralfett. Das subkutane Fett braucht etwas länger.

Ab einem Alter um die 50 (gegen Ender der Perimenopause) wird die ganze Lage dann noch kritischer. Dort sinkt langsam auch das Estradiol bei Frauen. Es kommt u.a. zu Hitzewallungen, Gehirnprobleme, wie: Brain fog, Gedächtnisschwierigkeiten, Schwindel, Schlaflosigkeit…

Zudem kommt es zu einer Umverteilung von Körperfett. Bauchfett und Hüftspeck nehmen zu. Beine und Po nehmen oft ab (oder wie Dr. Eric Berg sagt: der Hintern wird zum Bauch).
Leider verliert der Körper auch wichtige grosse Muskeln in diesen Bereichen. Auf das Alter gesehen steigt das Risiko zu stürzen, Gangunsicherheiten treten auf. Schwäche nimmt zu. Zudem ist der Muskel stoffwechselaktive Masse, die sogar in Ruhe Fett verbrennt: eher unwahrscheinlich, da noch leicht Pfunde zu verlieren.


Was hilft?

1. Hormone ausbalancieren (auch Schilddrüse). Naturidentische Hormontherapie.
2. Stressabbau mittels verschiedener Massnahmen- Yoga, Meditation, Natur geniessen etc., pflanzliche Hilfsmittel
3. Strenge Ernährungsumstellung
4. Sport anpassen:
statt lange Joggingrunden: kurze, knackige HIIT Einheiten
Kraftsport
wer trotzdem gerne lange draussen unterwegs ist: wandern statt joggen. Ausgedehnte Spaziergänge im zügigen Tempo
5. für ausreichend gesunden Schlaf sorgen
6. Nährstoffmängel ausgleichen
7. Autoimmune Prozesse und andere Grunderkrankungen behandeln
8. Konstitution stabilisieren (Augendiagnose)
9. Entgiftung (neudeutsch: Detox-Kur)
10. Darmsanierung/Mikrobiom behandeln






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Viszeralfett & subcutanes Fett


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"Rettungsringe" (Foto: Gudrun Faller)

Viszeralfett & subkutanes Fett


Subkutanes Fett ist jenes, das sich direkt unter der Haut befindet. Das Fett, das man so schön kneifen, und das sich am ganzen Körper verteilen kann.
Manche Menschen haben mehr davon, andere weniger: dies kann genetisch sein, aber auch Ernährung und wenig Bewegung haben Anteil daran.
Subkutanes Fett zeigt sich gerne als "Rettungsringe" in der Körpermitte.
Bei Männern zeigt sich das Fett gerne an Bauch und Schultern
Bei Frauen an Oberschenkeln, Bauch, Po, Hüfte (Man denke an die beliebten Kurse "Bauch, Beine, Po" im Fitnnesscenter)

Viszeralfett ist das tieferliegende Fett um die inneren Organe: Leber, Gedärme und andere Organe. Und auch im Omentum, das Bauchnetz. Man kann es nicht ertasten.

Subkutanes Fett hat folgende
Aufgaben:

  • Energie/Fettspeicher
  • Isolation (Kälte)
  • Schutzschicht gegen von Aussen kommende Traumen oder auch intern bei Toxinablagerungen
  • Hormonelle Aufgaben

Es fördert folgende Probleme:

  • Insulinresistenz / Metabolisches Syndrom
  • Diabetes
  • Fettleber
  • Herz/Kreislauferkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck)
  • chronische Entzündungen (v.a. Viszeralfett kann Entzündungs-Zytokine produzieren)

Aber auch das Viszeralfett ist für all dies verantwortlich. Und wird als noch gefährlicher eingestuft als subkutanes Fett.

Subkutanes Fett stellt ca 90 % der Gesamtkörperfette, das Viszeralfett die restlichen ca 10%.
Frauen besitzen mehr subkutanes Fett als Männer. Bei Heranwachsenden: 25% der Körpermasse bei weiblichen; 15% Körpermasse bei männlichen Jugendlichen.
Je älter, desto mehr erhöhen sich die Werte- auch bei Viszeralfett.

Sichtbar machen kann man die Fette am besten und sichersten mittels:
CT, MRT, DEXA Scan.
Weniger verlässlich, aber besser als nichts: BIA, Caliber oder Massband um die Taille.

Dr. Sean O´Mara, der Viszeralfettforscher und Arzt, den ich schon in vorangegangenen Artikeln erwähnt habe, sagt nach weit über 10 Jahren Forschung, das man den Anteil des Viszeralfetts auch am Gesicht ablesen kann: ein aufgedunsenes, rundes, schwabbeliges Gesicht deutet auf einen hohen Viszeralfett-Speicher hin.

Das Positive: Viszeralfett verschwindet sehr schnell, oft innerhalb weniger Wochen, wenn man seinen Lifestyle ändert: Ernährung und Bewegung. V.a. HIIT (Hochintensives Intervalltraining) in Zone 2 / GA 2 baut sehr schnell Viszeralfett ab.
Dies konnte Dr O´Mara auch sehr schön mit seinen CT Scans zeigen.
Auch sehr schlanke Menschen, sehr sportliche Menschen, können einen sehr hohen Viszeralfett-Anteil haben. Von aussen oft sehr schlank (Marathonläufer!) von innen verfettet (TOFI: Thin Outside , Fat Inside)
Hingegen gibt es auch die Menschen, die viel äusserliches (subkutanes Fett) und wenig Viszeralfett haben (FOTI: Fat outside,Thin inside) .

Subkutanes Fett ist oft hartnäckiger als Viszeralfett. Vielleicht etwas weniger schädlich, aber auch nicht wirklich so gesund (zumindest wenn es überhand nimmt)

Was also tun?

1. Geduld haben :( (zumindest beim subkutanen Fett)
2. Genetik akzeptieren (es gibt Menschen, die nie wirklich schlank werden)
3. Ernährung:
- gesunde, naturbelassene, saisonale, regionale Kost
- Mediterrane Kost
- Low-carb / Ketogene Ernährung
- Fasten (Intervallfasten) (-> auch hier: zu oft/lang ist Stress und kann das Gegenteil bewirken)
- genug Protein, aber auch nicht zu viel
4. Bewegung:
- Vorzugsweise HIIT (2-3xWoche)
- Krafttraining (2-3x Woche)
- keine auszehrenden Ausdauersportarten (fördert bei vielen Menschen eher Viszeralfett -> Stress!)
5. Schlafen. genügend und tief
6. Stress abbauen. Stress fördert Fetteinlagerung, v.a. auch das Bauchfett
7. v.a. Frauen: Hormone in Ordnung bringen
8. Nährstoff- Mängel ausgleichen.

Manchmal bleiben, trotz aller Bemühungen, einige widerspenstige subkutane Fettspeicher übrig: hier kann die "Fett-Weg-Spritze" helfen. Phosphatidylcholin, das lokal in das Fettgewebe gespritzt wird, und im Laufe der Wochen die Fettansammlungen abbaut. Diese Methode eignet sich jedoch nur für kleiner Areale, nicht für grössere Ansammlungen Fett.









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Fasten für Frauen im Einklang mit dem weiblichen Zyklus

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Bild: Teatime, Gudrun Faller

Ein Nachtrag zu meinem
Fastenbeitrag

Frauen sollten beim regelmässigen Fasten eines beachten: ihren hormonellen Zyklus.
Fastet man regelmässig und häufig, kann es zu Zyklusverschiebungen kommen, oder der Zyklus kann gar ganz verschwinden.
Andererseits kann man mit einem sinnvollen Fasten-Regime einen unregelmässigen oder gar nicht bestehenden Zyklus wieder auf Kurs bringen.

Daher mögen Frauen diese Anleitung beachten:

Frauen mit regelmässigem Zyklus

Tag 1-10 des Zyklus: in dieser Zeit kann man gut fasten. Alle Arten Fasten- 16:8, OMAD, oder auch mal 3-5 Tage am Stück

Tag 11-15: Eisprungphase. Der Körper benötigt mehr Energie: nicht fasten! Aber eine gute Zeit um Sport zu machen, v.a. Krafttraining. Hier ist auch Testosteron am höchsten! Frau hat mehr Power, mehr Kraft.

Tag 16-20: gut um zu Fasten

Tag 21-30: Progesteronphase: Nicht Fasten! Frau kennt diese Phase- Lust auf Süss, oder egal was, einfach essen ;) Womöglich noch leicht depressiv oder aggressiv… Hier benötigt der Körper wieder mehr Stoffe, v.a. auch (gesunde!) Kohlenhydrate um den hormonellen Einflüssen gerecht zu werden.


Frauen mit unregelmässigem Zyklus oder keinem Zyklus

wenn du ein gutes Körpergefühl hast, kannst du vielleicht spüren, wo du im Zyklus wärst. Dann fange einfach an, nach obigen Plan zu fasten.
Ansonsten: Einfach beginnen, wenn du dich bereit fühlst. Dann aber in einem fiktiven Zyklus wie oben fasten. Es kann sein, dass sich er Körper wieder reguliert, und du irgendwann deine Tage bekommst. (natürlich nicht, wenn du schon in den Wechseljahren / Postmenopausal bist!)
Oder du kannst den Mond als Anhaltspunkt nehmen. Ab Vollmond Fasten. Und wieder in dem Rhythmus von oben

Postmenopausal

Auch einem Zyklus folgen. Also nicht Woche für Woche fasten! Nimm einfach obigen Plan und fange an. Natürlich wirst du dadurch keinen "echten" Zyklus, inklusive einer Menstruation mehr bekommen- so stark verjüngend wirkt das Fasten dann doch nicht. ;) Die Natur, der Mensch und v.a. Frauen besteht aus Zyklen. Der Körper hat seine Zyklen, und daher ist es gut, solche auch einzuplanen.

Fasten kann auch bei Wechseljahrsproblemen wie Hitzewallungen, Gedächtnisschwierigkeiten, Gewichtszunahme, Depression, Angst und Schlaflosigkeit helfen!


Frauenheilkunde Teil 1 Die Pille
Frauenheilkunde Teil 2 Post Pill Syndrom
Frauenheilkunde Teil 3 Kinderwunsch
Frauenheilkunde Teil 4 Schwangerschaft & Geburt
Frauenheilkunde Teil 5 Schilddrüse & Sexualhormone
Frauenheilkunde Teil 6 Infektionen
Frauenheilkunde Teil 7 Wechseljahre
Frauenheilkunde Teil 8 Weiblichkeit, Sexualität & Lust
Frauenheilkunde Teil 9/1 Perimenopause
Frauenheilkunde Teil 9/2: Perimenopause und Hormone allgemein
Das Gehirn in den Wechseljahren, oder: werde ich langsam dement?

Libidoverlust bei der Frau
Libidoverlust beim Mann/erektile Dysfunktion
Hormonanalysen /Therapie
Nebenniere
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Fasten

Bildschirmfoto 2023-11-01 um 12.39.22


Bild: Teatime, Gudrun Faller

Fasten ist eine der Methoden, die uns wirklich heilen können. Wir Menschen sind geschaffen, um regelmässig zu fasten. Doch heutzutage in einem Leben in Wohlstand und Fülle, war das Fasten lange vergessen und vernachlässigt.

Wir leben in der heutigen Zeit in einer schwer kranken Gesellschaft: körperlich und geistig. In einer Zeit, in der (fast) alles machbar ist. Eine Zeit, in der die Medizin auf einem Niveau ist, wie nie zuvor: und doch gibt es kaum noch gesunde Menschen.

Fasten ist eine wunderbare Methode, um Körper und Geist zu heilen.

Seit einigen Jahren wird recht viel zum Thema Fasten geforscht, spätestens nach Valter De Longos Forschungsergebnissen kam es zu einem Revival des Fastens.

Einige Patienten, denen ich das Fasten empfohlen haben, sagten mir, sie könnten nicht fasten.
Jedoch fastet jeder von uns: nachts mindestens 8 Stunden und länger. Hier bietet sich auch die Möglichkeit, tiefer in das Fasten zu kommen, sich an das Fasten heranzutasten: einfach Stunden am Morgen anhängen. Das Frühstück in den Vormittag verschieben. Bis hin zum Mittagessen, sprich das Frühstück ganz weg lassen. Und schon ist man beim Intermittierenden Fasten: die 16:8 Methode. So kann sich auch ein Fastenanfänger an das Fasten gewöhnen.
Von der 16:8 Methode aus kann man sich weiterentwickeln, bis hin zu mehreren Tagen fasten am Stück. Der Körper gewöhnt sich langsam an die Fastenzeiten.

Was sind die Benefits?

+ Fettverbrennung wird aktiviert
+ Autophagie ("aufräumen" defekter Zellen)
+ Stammzellaktivierung
+ Wachstumshormonaktivierung
+ Zuckerstoffwechsel wird stabilisiert
+ Immunsystemregulation
+ Entgiftung
+ Gehirnstoffwechsel wird verbessert; mehr Klarheit
+ "Anti aging" (AMPK, mTOR)
+ Blutdruck regulierend
+ Anti-Entzündlich
+ Darmregeneration
+ Hormonregulation
+ Fettstoffwechselregulierend (Cholesterin/Blutfettwerte)
+ Mitochondriale Aktivierung (Energiestoffwechsel)
+ ein neues Bewusstsein für Nahrungsmittel


Was geschieht nun beim Fasten? (Timeline)
Dies ist natürlich sehr individuell. Abhängig vom eigenen Stoffwechsel und nicht in Stein gemeißelt!

4-6 Stunden
+ Blutzucker sinkt
+ Insulin sinkt
+ Hungerhormone werden aktiviert

6-12 Stunden
+ Glycogen in der Leber wird aktiviert
+ Verarbeitung von gespeichertem Fett beginnt

ab 12 Stunden verstärken sich die metabolische Veränderungen
+ Fettabbau wird stärker aktiviert (auch das gefährliche viszerale Fett)
+ Ketose: eine alternative Energieform für den Körper beginnt zu arbeiten
+ Wachstumshormon wird verstärkt aktiviert
+ Antientzündliche Prozesse beginnen

16-24 Stunden
+ Autophagie beginnt (noch nicht bis ins Detail erforscht, wann genau)
+ Zellreparatur Mechanismen werden aktiviert
+ Zellentgiftung
+ Immunfunktionen werden verbessert

24 Stunden
+ Stammzellen im Darm werden produziert
+ Darmschleimhaut wird erneuert (Darmbakterien werden erneuert/vermehrt, schädliche Bakterien eliminiert)
+ Gluconeogenese wird aktiviert
+ AMPK erhöht sich, mTOR wird herabgesetzt: "anti-aging" Prozesse

48 Stunden
+ Hirnstoffwechsel / Neurotransmitter Reset (BDNF steigert sich)

72-120 Stunden
ab hier wird es wirklich interessant
+ Stammzellaktivierung im ganzen Körper
+ Reset des ganzen Immunsystems
+ neue weisse Blutzellen werden aktiviert, schadhafte Zellen werden "ausgemustert"
+ alle Prozesse, die oben genannt wurde, verstärken sich
+ Schutz vor Nebenwirkungen bei Chemotherapie



Wenn man das Fasten mit einer
Ketogenen Ernährung kombiniert (fastenimitierende Ernährungsform), hat man die grössten Erfolge, v.a. im Bereich der Immunfunktionen: Entzündungen, Autoimmunerkrankungen, Krebs, neurodegenerative Erkrankungen, sowie natürlich auch Gewichts-und Stoffwechselprobleme.

Fasten ist ein Lifestyle- keine kurzfristige Diät. Es sollte/könnte ein ganzes Leben lang durchgeführt werden.

Eigene Erfahrung:
Ich selbst faste seit meiner Jugend regelmässig. Von 10 Tagen Buchingerfasten über Basenfasten bis zum Intermittierenden Fasten.

Mein derzeitiger Fastenplan:
1x Woche 24 Stunden (OMAD/"One meal a day")
alle 2 Wochen 36-48 Stunden (je nach Lust und Laune und Zyklus)
alle paar Monate 3-5 Tage

Damit habe ich Autoimmune Prozesse (mit neurologischen Ausfällen und chronischen Schmerzen) und starke Darmprobleme in den Griff bekommen. Damit ich nicht mehr in diese Zustände komme, faste ich weiterhin regelmässig-
allerdings nicht mehr so streng wie zuvor (es gab Monate, in denen ich fast nur OMAD praktiziert habe).

Die Ketogene Ernährung ist für mich "normal". Ab und zu "switche" ich in den Low-carb Modus, damit der Körper nicht ganz verlernt, Kohlenhydrate zu verdauen. So wie ich auch die verschiedenen Fastenstile miteinander kombiniere (Stichwort metabolische Flexibilität!).


Vielleicht möchtest du das Fasten einmal ausprobieren? Gerne berate ich dich dahingehend in meiner Praxis- v.a. auch Frauen, da diese nicht einfach so darauf los fasten sollten (Hormonsystem! Zyklus!)


Beitrag für Frauen Fasten im Einklang mit dem Zyklus

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Neurotransmitter. Teil 1 Allgemeines & Histamin

Neurotransmitter- Kommunikation zwischen Zellen

Allgemeines:
- Neurotransmitter sind Botenstoffe, durch die Nervenzellen miteinander kommunizieren.


Synapse_Neurotransmitter Bildquelle: Arnika Apotheke, München

Im Synaptischen Spalt reagieren Neurotransmitter und interagieren mit Rezeptoren im Schlüssel-Schloss-Prinzip.
Dies geschieht von Zelle zu Zelle bis zum Empfängerorgan.

Neurotransmitter (Auswahl):

Biogene Amine:
- Acetylcholin
- Noradrenalin
- Adrenalin
- Dopamin
- Serotonin
-
Histamin (s. unten)

Aminosäuretransmitter:
- GABA
- Glycin
- Taurin
- Glutaminsäure

Neuropeptide:
- Insulin
- Glucagon
- Endorphine

Jeder dieser Neurotransmitter erfüllt individuelle Aufgaben im Körper und ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt.


Histamin

Ich habe extrem viele Patienten, die unter einem Histaminproblem leiden, und ist dadurch eine der häufigsten Therapien, die ich durchführe.
Histamin kann viele Symptome auslösen, und bestehende Erkrankungen/Entzündungen "anheizen".
Am bekanntesten ist Histamin wohl den Allergikern (Heuschnupfen, Urticaria, Ekzeme..) - diese bekommen therapeutisch sog. "
Antihistaminika" ("Lorano" , "Cetirizin", Cortison)

Symptome:

Hier die beste Aufstellung aller Symptome, die ich je im Netz gefunden habe:
www.mastzellaktivierung.info (scrollen- weiter unten auf der Seite beginnt die Auflistung)
Sie stammt von der Schweizer Selbsthilfevereinigung der Histamingeschädigten.
Ich verzichte hier bei mir im Text auf die Aufzählung aller Symptome, da es zu viel Text ist. Bitte externe Seite anschauen! Lohnt sich!
Dort erkennen sich viele meiner Patienten wieder in ihren Problematiken.
Leider wird Histamin häufig unterschätzt, bzw. nicht beachtet.

Ursachen:

- Mastzellaktivierung (Immunsystem!) -> Histaminaktivierung
- Darmprobleme: Leaky gut, Dysbiose/Fäulnisflora, Proteinverdauungsstörungen, Bauchspeicheldrüseninsuffizienz, Zöliakie)
- Ernährung
- chronische Entzündungen
- Leber / Bauchspeicheldrüsenprobleme
- Zu geringe Aktivität von DAO (Diaminoxidase)
- Umwelteinflüsse / Chemische Reize / Physikalische Reize
- bestehende Allergien (IgE)
- Psychische Faktoren (Stress!)
- HPU / KPU
- Gendefekte
- hormonelle Störungen


Pasted Graphic 1 Bildquelle: Labor IMD-Berlin


Diagnostik:

Anamnese
plus
Labor:
Stuhluntersuchungen, Bluttests
(u.a. auch wieder die Mineralstoffanalyse: einige Mineralien/Spurenelemente braucht der Körper, um Histamin einzudämmen)


Therapie

-
Ernährungsumstellung (histaminarm) für eine gewisse Zeit (Alleinige Histaminarme Ernährung ist nur "die halbe Miete" - man muss die Umstellung unbedingt mit den untenstehende Massnahmen kombinieren, sonst bringt sie nichts, genauso bringt es wenig, lediglich eine der folgenden Massnahmen durchzuführen. Leider sollte man tatsächlich einige Zeit histaminarm leben- aber keine Sorge- nie auf Dauer! Und man sollte Massnahmen immer kombinieren!)
-
Darmsanierung (inkl evtl Leaky gut, Pilze, Entzündungen etc behandeln- je nach Befund)
-
Mängel beseitigen (Mineralien , Vitamine..)
- medikamentöse
Unterstützung der Verdauungsorgane (Bitterstoffe, Enzyme..) -> die ideale Unterstützung sieht man auch mittels Augen/Zungendiagnose!


Manche Patienten denken, die Einnahme von "DAOsin" und anderen Präparate wäre die Lösung. Dies ist nicht Sinn der Sache! Solche Präparate sind Nothelfer. Bei Einladungen, wenn man Histaminhaltiges Essen zu sich nimmt, zum Beispiel.

In den letzten Jahren durfte ich vielfach beobachten, wie alleine die Therapie von Histaminüberschuss eine Vielzahl von Symptomen zum Verschwinden brachte, und Krankheiten ausheilen hat lassen.



Teil 2:
Acetylcholin


folgt demnächst!






Gerne können Sie sich bei mir in der Praxis melden, um Störfaktoren aufzudecken und zu behandeln. Ursachenforschung ist wichtig, und mit gezielten Labortests und anderen Diagnosemethoden kommt man dem Problem auf die Spur, und kann die Sache therapeutisch angehen!
Vertrauen Sie auf 25 Jahre Erfahrung in der Ganzheitsmedizin und profitieren Sie von über 15 Jahren mit Naturidentischer Hormontherapie.



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Omega 3 & entzündliche Ekrankungen / MS

Entzündungen- das innere Feuer

Krankheiten z.B.:

  • Rheuma
  • Chronisch entz. Darmerkrankungen
  • Asthma
  • Neurodermitis, Psoriasis
  • Lupus Eryth.
  • Sarkoidose
  • Hashimoto
  • Autoimmune Lebererkrankungen
  • Multiple Sklerose

u.v.m.

Schulmedizinische Therapie (teilweise) erforderlich, manchmal lebenslang und mit heftigsten Nebenwirkungen (teils tödlich)

Schön wäre ein Zusammenspiel von Schulmedizin und Komplementärmedizin- beide können verschiedene Bereiche abdecken. Eine rein symptomatische Therapie wie die der Schulmedizin sollte vermieden werden.
"Komplexe Krankheiten sollten komplex behandelt werden!"

Ernährung / Omega 3

- weniger Omega 6 Fette einnehmen! -> Frittiertes, Tierische Fette (ausser Fisch), Linolsäure in Pflanzenöle
- dafür mehr Omega 3 Fette -> EPA /DHA mind 2 g tägl (aus Fisch oder Algen) plus ALA (Leinöl). Leinöl alleine reicht nicht aus für eine volle Omega 3 Versorgung!
- Sekundäre Pflanzenstoffe. Gemüse, Obst… auch und v.a.: Ingwer, Brokkoli, Curcuma..

um 2 g EPA/DHA zu sich zu nehmen bräuchte man:
- 15 Kapseln herkömmliches Fischöl , das billig in Supermärkten/Drogerien angeboten wird
- täglich mehr als 500 g Fisch

-> kaum machbar

daher:

Hochwertiges Fischöl (übrigens auch reich an Vitamin D3! und EPA)
oder Algenöl (Mikroalgen viel DHA)
beides flüssig oder als Kapseln erhältlich! Auf Qualität achten.

-> im Blut lässt sich die genau Omega-Versorgung individuell testen!

EPA: mehr Entzündungshemmung
DHA: Mehr Neuroregeneration

Bei entzündlichen Erkrankungen und MS sollten mehr als 2g ÖL zu sich genommen werden- eher 4 g!

Wirkung lt Studien:

  • Antinflammatorisch (Antientzündlich) Prostaglandin 2
  • Endo-cannabinoide erhöhend (die körpereigene Cannabisproduktion ;) )
  • Resolvine und Protectine erhöhend (Neuroprotectine)
  • Zytokine, Interleukin 6 /8
  • T-Zell - Inhibitierend
  • TNF Alpha senkend.

Ergebnisse:
(wenn alleine nur Omega gegeben wird- keine sonstige Therapie)
- Reduktion bis vollständiges Verschwinden von Schmerzen und Entzündungen


Multiple Sklerose und Omega Fette:

Haupt-MS Symptome (nicht unbedingt nur an die typischen neurologischen Symptome denken! oft beginnt es mit folgenden Symptomen , und auch bei bestehender MS):
  • Fatique
  • Erschöpfung
  • Depression
  • Angststörungen
  • kognitiver Abbau (wird massiv beschleunigt!) -> 1/2 bis 3/4 aller MS Kranker hat kognitiven Abbau!
  • Blutdruckerhöhungen
  • Diabetes
  • Gefässerkrankungen

Es kommt zur Neurodegeneration.
Ist dieser reversibel? Früher hiess es "nein" - heute weiss man, man kann die Prozesse partiell rückgängig machen oder zum Stillstand bringen kann. Mit einer Antientzündlichen Therapie. Und dazu zeigen viele Studien die Wirkung von Omega 3 Fetten.

Man weiss seit den 50er Jahren (!), dass in Ländern, bzw Landstrichen, die viel Fische essen, MS seltener vorkommt. z.b. haben Norweger, die im Inland wohnen 6x häufiger MS als die Bewohner in Küstenregionen.
Liegt ein erhöhtes Vorkommen an gesättigten Fettsäuren vor, erhöht sich das Risiko, an MS zu erkranken.

Zwillingsstudien zeigen, dass genetisch ein erhöhtes Risiko für einen Zwilling besteht an MS zu erkranken, wenn der andere Zwilling MS hat (25-35%) ABER das hängt sehr stark von der Umwelt und der Ernährung ab!


Der Lebensstil / Ernährung sind wichtig!

Studie 2018:
2g DHA /EPA plus 7000 i.E Vitamin D3:

Weniger Entzündungen
Höhere Glutathion-Werte
Bessere Antioxidative Kapazitäten
weniger Nitrostress

(s. auch
Mitochondriale Therapie)

Wirkung der Therapie über 6 Monate ist identisch mit hohen Gaben von Kortison und Cyclophosphamid! (aber wesentlich gesünder und ohne Nebenwirkungen!)

Hierzu gibt es eine Vielzahl von Studien- seit über 50 Jahren! Und leider wird oft keine/kaum Empfehlung gegeben, Omega Fette einzunehmen-> Keine Standard Therapie!


Zusätzliche wären noch zu nennen (Orthomolekular):
Alpha-Liponsäure als Nervenregeneration-Stoff!
Bei MS natürlich noch alle B-Vitamine.
Q10
Selen
Zink
L-Carnitin
Vitamin E
Vitamin D und A (selbe Rezeptoren!)
etc






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Insulinresistenz

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