Darm- Hormone-Gefässe-Entzündungen
07/11/25 06:46 Filed in: Hormone | Darm | Mikrobiom | Gefäass | Entzündungen | Vegetatives Nervensystem
Dein Darm – die Steuerzentrale für Hormone, Stimmung und Entzündungen
Warum dein Bauchgefühl mehr ist als nur eine Redewendung
Hast du dich schon mal gefragt, warum du bei Stress Bauchschmerzen bekommst? Oder warum du dich nach bestimmten Mahlzeiten müde und niedergeschlagen fühlst? Die Antwort liegt tiefer als du denkst – genauer gesagt in deinem Darm.
Dein Darm ist weit mehr als ein simples Verdauungsorgan. Er ist ein hochkomplexes System, das eng mit deinem Gehirn, deinem Hormonsystem und deinem Immunsystem vernetzt ist. Lass mich dir zeigen, wie diese faszinierenden Zusammenhänge funktionieren und was das für deine Gesundheit bedeutet.
Die Darm-Hirn-Achse: Dein zweites Gehirn
In deinem Darm leben etwa 100 Billionen Bakterien – das sind mehr Mikroorganismen als du Körperzellen hast! Diese Darmbakterien (auch Mikrobiom genannt) produzieren einen Großteil der Botenstoffe, die deine Stimmung beeinflussen.
Etwa 90% deines Serotonins – das “Glückshormon” – wird im Darm produziert, nicht im Gehirn. Auch andere wichtige Neurotransmitter wie Dopamin und GABA entstehen dort. Wenn dein Darm aus dem Gleichgewicht gerät, kann das direkt deine Stimmung, deinen Antrieb und sogar deine Ängste beeinflussen.
Der Vagusnerv, eine Art Datenautobahn zwischen Darm und Gehirn, sorgt für einen ständigen Informationsaustausch. Deine Darmbakterien “sprechen” also buchstäblich mit deinem Gehirn.
Darmgesundheit und Hormone: Ein empfindliches Gleichgewicht
Dein Darm spielt auch eine zentrale Rolle in deinem Hormonhaushalt. Besonders wichtig ist er für die Regulation von:
Östrogen: Ein gesundes Mikrobiom hilft, überschüssiges Östrogen abzubauen. Ist dein Darm gestört, kann es zu einem Östrogen-Überschuss kommen, was bei Frauen zu PMS, Zyklusstörungen oder Wechseljahresbeschwerden führen kann.
Schilddrüsenhormone: Etwa 20% der Umwandlung des Schilddrüsenhormons T4 in die aktive Form T3 findet im Darm statt. Eine gestörte Darmflora kann also deine Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen – auch wenn deine Schilddrüse selbst gesund ist.
Cortisol: Chronischer Stress schädigt deine Darmbarriere und verändert dein Mikrobiom. Umgekehrt kann ein kranker Darm deine Stressreaktion verstärken – ein Teufelskreis.
Der undichte Darm (Leaky gut): Wenn die Barriere bricht
Eine gesunde Darmschleimhaut ist wie eine selektive Grenzkontrolle: Sie lässt Nährstoffe durch, hält aber Bakterien, Toxine und unverdaute Nahrungsbestandteile draußen. Bei einem “Leaky Gut” (Permeabilitätsstörung der Schleimhaut) wird diese Barriere porös.
Die Folge? Unerwünschte Substanzen gelangen in deinen Blutkreislauf und lösen dort Entzündungsreaktionen aus. Dein Immunsystem läuft auf Hochtouren – und das nicht nur lokal im Darm, sondern im ganzen Körper.
Entzündungen: Die stille Gefahr in deinen Gefäßen
Chronische niedriggradige Entzündungen (low grade Inflammation/ Silent inflammation), die vom Darm ausgehen, haben weitreichende Folgen. Sie können zu:
Gefäßentzündungen führen und damit das Risiko für Arteriosklerose, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Entzündungsbotenstoffe schädigen die Gefäßwände und fördern die Bildung von Ablagerungen.
Autoimmunreaktionen auslösen, bei denen dein Immunsystem plötzlich körpereigenes Gewebe angreift. Viele Autoimmunerkrankungen haben ihren Ursprung in einem gestörten Darm.
Systemische Entzündungen verstärken, die mit Depressionen, Angststörungen, chronischer Müdigkeit und kognitiven Einschränkungen verbunden sind.
Möglichkeiten der Labordiagnostik: So testest du deine Darmgesundheit
Wenn du vermutest, dass dein Darm aus dem Gleichgewicht geraten ist, gibt es verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten:
Stuhluntersuchungen:
- Mikrobiom-Analyse: Zeigt die Zusammensetzung deiner Darmbakterien
- Zonulin: Ein Marker für die Durchlässigkeit der Darmbarriere (Leaky Gut)
- Calprotectin/Lactoferrin: Zeigen Entzündungen im Darm an
- Sekretorisches IgA: Gibt Auskunft über deine Darmimmunabwehr
- Verdauungsrückstände: Hinweise auf Verdauungsstörungen
Blutuntersuchungen:
- CRP (hochsensitiv): Allgemeiner Entzündungsmarker
- LPS-Antikörper: Zeigt an, ob Bakterienbestandteile ins Blut übertreten
- Zytokin-Profil (Immunologischer Test)
- Vitamin- und Mineralstoffstatus: Mangel kann auf Absorptionsstörungen hinweisen
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Können auf eine gestörte Darmbarriere hindeuten
- Hormonstatus: Östrogen, Progesteron, Schilddrüsenhormone, Cortisol
Atemtests:
- Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO)
- Laktose-, Fruktose- oder Sorbitintoleranz
Was du selbst tun kannst:
Die gute Nachricht: Du kannst viel für deine Darmgesundheit tun!
Ernährung: Setze auf vielfältige, ballaststofreiche Kost mit viel Gemüse, fermentierten Lebensmitteln (Sauerkraut, Kimchi, Kefir) und Präbiotika (Zwiebeln, Knoblauch, Lauch). Reduziere Zucker, Alkohol und hochverarbeitete Lebensmittel.
Stressmanagement: Chronischer Stress ist Gift für deinen Darm. Meditation, Yoga, Spaziergänge in der Natur oder einfach bewusste Atempausen können Wunder wirken.
Bewegung: Regelmäßige Bewegung fördert die Darmmotilität und die Vielfalt deines Mikrobioms.
Schlaf: Im Schlaf regeneriert sich auch deine Darmschleimhaut. 7-8 Stunden sollten es sein.
Antibiotika mit Bedacht: Nimm Antibiotika nur wenn wirklich nötig und baue danach deine Darmflora mit Probiotika wieder auf.
Fazit: Alles beginnt im Darm
Die Zusammenhänge zwischen Darmgesundheit, Hormonen, Stimmung und Entzündungen sind wissenschaftlich gut belegt. Dein Darm ist tatsächlich die Zentrale deiner Gesundheit.
Wenn du unter unerklärlichen Beschwerden leidest – sei es schlechte Stimmung, Hormonprobleme, chronische Entzündungen oder Autoimmunerkrankungen – lohnt sich ein Blick auf deinen Darm. Mit den richtigen Testverfahren und gezielten Maßnahmen kannst du die Wurzel vieler Probleme angehen.
Gerne begleite ich dich in meiner Praxis in Lörrach auf diesem Weg. Hier kann ich dir die Laboranalysen bieten und eine geeignete Therapie für dich ausarbeiten.
Dein Bauchgefühl täuscht dich nicht – höre darauf!

Warum dein Bauchgefühl mehr ist als nur eine Redewendung
Hast du dich schon mal gefragt, warum du bei Stress Bauchschmerzen bekommst? Oder warum du dich nach bestimmten Mahlzeiten müde und niedergeschlagen fühlst? Die Antwort liegt tiefer als du denkst – genauer gesagt in deinem Darm.
Dein Darm ist weit mehr als ein simples Verdauungsorgan. Er ist ein hochkomplexes System, das eng mit deinem Gehirn, deinem Hormonsystem und deinem Immunsystem vernetzt ist. Lass mich dir zeigen, wie diese faszinierenden Zusammenhänge funktionieren und was das für deine Gesundheit bedeutet.
Die Darm-Hirn-Achse: Dein zweites Gehirn
In deinem Darm leben etwa 100 Billionen Bakterien – das sind mehr Mikroorganismen als du Körperzellen hast! Diese Darmbakterien (auch Mikrobiom genannt) produzieren einen Großteil der Botenstoffe, die deine Stimmung beeinflussen.
Etwa 90% deines Serotonins – das “Glückshormon” – wird im Darm produziert, nicht im Gehirn. Auch andere wichtige Neurotransmitter wie Dopamin und GABA entstehen dort. Wenn dein Darm aus dem Gleichgewicht gerät, kann das direkt deine Stimmung, deinen Antrieb und sogar deine Ängste beeinflussen.
Der Vagusnerv, eine Art Datenautobahn zwischen Darm und Gehirn, sorgt für einen ständigen Informationsaustausch. Deine Darmbakterien “sprechen” also buchstäblich mit deinem Gehirn.
Darmgesundheit und Hormone: Ein empfindliches Gleichgewicht
Dein Darm spielt auch eine zentrale Rolle in deinem Hormonhaushalt. Besonders wichtig ist er für die Regulation von:
Östrogen: Ein gesundes Mikrobiom hilft, überschüssiges Östrogen abzubauen. Ist dein Darm gestört, kann es zu einem Östrogen-Überschuss kommen, was bei Frauen zu PMS, Zyklusstörungen oder Wechseljahresbeschwerden führen kann.
Schilddrüsenhormone: Etwa 20% der Umwandlung des Schilddrüsenhormons T4 in die aktive Form T3 findet im Darm statt. Eine gestörte Darmflora kann also deine Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen – auch wenn deine Schilddrüse selbst gesund ist.
Cortisol: Chronischer Stress schädigt deine Darmbarriere und verändert dein Mikrobiom. Umgekehrt kann ein kranker Darm deine Stressreaktion verstärken – ein Teufelskreis.
Der undichte Darm (Leaky gut): Wenn die Barriere bricht
Eine gesunde Darmschleimhaut ist wie eine selektive Grenzkontrolle: Sie lässt Nährstoffe durch, hält aber Bakterien, Toxine und unverdaute Nahrungsbestandteile draußen. Bei einem “Leaky Gut” (Permeabilitätsstörung der Schleimhaut) wird diese Barriere porös.
Die Folge? Unerwünschte Substanzen gelangen in deinen Blutkreislauf und lösen dort Entzündungsreaktionen aus. Dein Immunsystem läuft auf Hochtouren – und das nicht nur lokal im Darm, sondern im ganzen Körper.
Entzündungen: Die stille Gefahr in deinen Gefäßen
Chronische niedriggradige Entzündungen (low grade Inflammation/ Silent inflammation), die vom Darm ausgehen, haben weitreichende Folgen. Sie können zu:
Gefäßentzündungen führen und damit das Risiko für Arteriosklerose, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Entzündungsbotenstoffe schädigen die Gefäßwände und fördern die Bildung von Ablagerungen.
Autoimmunreaktionen auslösen, bei denen dein Immunsystem plötzlich körpereigenes Gewebe angreift. Viele Autoimmunerkrankungen haben ihren Ursprung in einem gestörten Darm.
Systemische Entzündungen verstärken, die mit Depressionen, Angststörungen, chronischer Müdigkeit und kognitiven Einschränkungen verbunden sind.
Möglichkeiten der Labordiagnostik: So testest du deine Darmgesundheit
Wenn du vermutest, dass dein Darm aus dem Gleichgewicht geraten ist, gibt es verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten:
Stuhluntersuchungen:
- Mikrobiom-Analyse: Zeigt die Zusammensetzung deiner Darmbakterien
- Zonulin: Ein Marker für die Durchlässigkeit der Darmbarriere (Leaky Gut)
- Calprotectin/Lactoferrin: Zeigen Entzündungen im Darm an
- Sekretorisches IgA: Gibt Auskunft über deine Darmimmunabwehr
- Verdauungsrückstände: Hinweise auf Verdauungsstörungen
Blutuntersuchungen:
- CRP (hochsensitiv): Allgemeiner Entzündungsmarker
- LPS-Antikörper: Zeigt an, ob Bakterienbestandteile ins Blut übertreten
- Zytokin-Profil (Immunologischer Test)
- Vitamin- und Mineralstoffstatus: Mangel kann auf Absorptionsstörungen hinweisen
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Können auf eine gestörte Darmbarriere hindeuten
- Hormonstatus: Östrogen, Progesteron, Schilddrüsenhormone, Cortisol
Atemtests:
- Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO)
- Laktose-, Fruktose- oder Sorbitintoleranz
Was du selbst tun kannst:
Die gute Nachricht: Du kannst viel für deine Darmgesundheit tun!
Ernährung: Setze auf vielfältige, ballaststofreiche Kost mit viel Gemüse, fermentierten Lebensmitteln (Sauerkraut, Kimchi, Kefir) und Präbiotika (Zwiebeln, Knoblauch, Lauch). Reduziere Zucker, Alkohol und hochverarbeitete Lebensmittel.
Stressmanagement: Chronischer Stress ist Gift für deinen Darm. Meditation, Yoga, Spaziergänge in der Natur oder einfach bewusste Atempausen können Wunder wirken.
Bewegung: Regelmäßige Bewegung fördert die Darmmotilität und die Vielfalt deines Mikrobioms.
Schlaf: Im Schlaf regeneriert sich auch deine Darmschleimhaut. 7-8 Stunden sollten es sein.
Antibiotika mit Bedacht: Nimm Antibiotika nur wenn wirklich nötig und baue danach deine Darmflora mit Probiotika wieder auf.
Fazit: Alles beginnt im Darm
Die Zusammenhänge zwischen Darmgesundheit, Hormonen, Stimmung und Entzündungen sind wissenschaftlich gut belegt. Dein Darm ist tatsächlich die Zentrale deiner Gesundheit.
Wenn du unter unerklärlichen Beschwerden leidest – sei es schlechte Stimmung, Hormonprobleme, chronische Entzündungen oder Autoimmunerkrankungen – lohnt sich ein Blick auf deinen Darm. Mit den richtigen Testverfahren und gezielten Maßnahmen kannst du die Wurzel vieler Probleme angehen.
Gerne begleite ich dich in meiner Praxis in Lörrach auf diesem Weg. Hier kann ich dir die Laboranalysen bieten und eine geeignete Therapie für dich ausarbeiten.
Dein Bauchgefühl täuscht dich nicht – höre darauf!
