June 2025
May 2025
April 2025
March 2025
February 2025
January 2025
December 2024
November 2024
September 2024
August 2024
June 2024
May 2024
April 2024
December 2023
November 2023
December 2021
December 2020
December 2019
December 2018
December 2013
December 2012
December 2011
December 2009
December 2008
December 2007
December 2006
Seele

Positive Toxizität

Die Kehrseite des Lächelns – Wenn positives Denken toxisch wird

In der Welt der Selbstoptimierung ist Positivität zum Verkaufsargument geworden. „Denk positiv!“, „Think pink“, „Wunscherfüllung durch positive Affirmation“, „Good vibes only!“ (beliebter Kaffeetassen Spruch)
– diese Sprüche sieht man täglich auf Social Media odef in Ratgebern. Positive Affirmationen und gute Laune gelten als Schlüssel zu Erfolg und Glück. Aber was, wenn genau diese Haltung uns schadet?

Willkommen in der Welt der „toxischen Positivität“.

Was ist toxische Positivität
Toxische Positivität ist die übersteigerte, zwanghafte Fokussierung auf das Positive – selbst dann, wenn die Situation eindeutig negativ ist. Es geht nicht mehr darum, optimistisch zu bleiben, sondern darum, unangenehme Gefühle wie Trauer, Wut oder Angst zu verdrängen.
An Stelle der negativen Gefühle werden positive gesetzt, oder auch gezielt affirmiert.

Die dunkle Seite der Dauerfröhlichkeit
1. Emotionale Unterdrückung
Wenn wir unangenehme Gefühle ständig wegschieben, verschwinden sie nicht – sie stauen sich. Wut wird zu Groll. Trauer wird zu Erschöpfung. Angst wird zur Panik. Wer sich nicht erlaubt, negative Emotionen zu fühlen, verliert den Zugang zu sich selbst.

2. Isolierung und Schuldgefühle
Menschen, die „nicht mithalten“ können mit der allgemeinen Glücksperformance, fühlen sich falsch. Wer traurig ist, schämt sich. Wer zweifelt, fühlt sich schwach. Die Botschaft: Du bist nur dann wertvoll, wenn du positiv bist – alles andere ist ein Makel.

3. Oberflächliche Beziehungen
Wenn alle so tun, als sei immer alles super, bleibt kein Raum für echte Nähe. Tiefe entsteht, wenn wir uns verletzlich zeigen dürfen. Wenn wir ehrlich über unsere Kämpfe sprechen – ohne dass jemand versucht, sie mit einem Spruch wegzuwischen.


Was wir stattdessen brauchen

Radikale Ehrlichkeit.
Es ist okay, mal nicht okay zu sein. Gefühle sind nicht gut oder schlecht – sie sind Signale. Wenn wir sie ernst nehmen, können wir herausfinden, was wir brauchen. Wenn wir sie ignorieren, verlieren wir den Kompass.

Empathie statt Optimierung.
Wenn jemand leidet, hilft kein „Kopf hoch“. Was hilft, ist echtes Zuhören. Da sein. Empathie, ohne zu urteilen oder zu reparieren.

Positivität mit Bodenhaftung.
Positive Affirmationen haben ihren Platz – aber sie sollten nicht dazu dienen, die Realität zu übermalen. Wahre Stärke ist nicht das ewige Lächeln, sondern die Fähigkeit, mit allen Facetten des Lebens umzugehen. Auch mit den dunklen.


Positivität ist kein Problem – solange sie echt ist. Wenn sie zur Pflicht wird, zur Maske, zum Dauerlächeln um jeden Preis, dann wird sie toxisch.

"Es ist günstig, die Welt ein wenig rosarot zu sehen" sagt Prof. Astrid Schütz (Uni Bamberg), dies helfe, einen hoffnungsvollen Blick auf das Leben zu haben.

Bei einer kleinen Studie fanden amerikanische Forscher heraus, dass die Testpersonen nach unterdrückten Emotionen- durch Stress ausgelöst, danach noch belasteter waren (auch auf körperliche Parameter getestet, wie z.b. die Herzfrequenz), im Gegensatz zu der Kontrollgruppe, die die Gefühle "ausleben" durften.
Auch sind Personen, die Glück im Leben als besonders wichtig erachten, häufiger enttäuscht. Hier kam es häufiger zu depressiven Phasen, Frustration und Grübeln.

Wirkliches Wohlbefinden entsteht nicht durch das Verdrängen des Negativen, sondern durch
das Annehmen der ganzen Bandbreite unserer Gefühle. Verdrängte Emotionen kommen zurück, meist stärker als zuvor.
Auch lohnt es sich, manche der unangenehmen Emotionen/Gefühle näher zu betrachten. Sie können sehr viel zeigen und die Persönlichkeit wachsen lassen. Getreu nach dem Spruch "Erkenne dich selbst".

Ein gesunder Pessimismus, wie man ihn z.b. im Stoizismus praktiziert, kann sehr hilfreich sein und ebenfalls die Persönlichkeit schulen. Es handelt sich um eine Meditationsart, der
Praemeditatio malorum, oder auch negative Visualisierung genannt. Man stellt sich hier von Zeit zu Zeit zukünftige Unannehmlichkeiten oder gar Katastrophen vor. So kann man sich auf schlechte Zeiten vorbereiten.
Tatsächlich zeigen Studien, dass gerade diese Technik Negatives zu visualisieren, Menschen glücklicher im Alltag macht, Angst nimmt, sie insgesamt resilienter macht.

Eine weitere Übung im Stoizismus ist
Prosoché. Die Achtsamkeitsübung der Stoiker. Hier bleibt man achtsam im Augenblick und untersucht die Gefühle, die gerade vorherrschend sind. Gerade auch die negativen Gefühle. Man trainiert den richtigen Umgang mit ihnen. Gerade die manipulativen Macht mancher starker Emotionen wie Zorn, Wut oder panikartige Angst, können die Person vom klaren Denken abhalten. Durch Übung kann man Distanz gewinnen, Beobachter der Emotionen werden und trotzdem klar Denken und Handeln.





Psychokinesiologie nach Dr Klinghardt

IMG_3357IMG_3359IMG_3358IMG_3360IMG_3361IMG_3362IMG_3363IMG_3364

Neues Jahr. Vorsätze

IMG_2667

Panikattacken

1E3F71A1-3BA6-4841-A5BF-E5B8C2452FC6_1_105_c999E07DE-3944-49F2-8DA5-744C85211C65_1_105_c85B10494-D22B-49EB-A24F-62BF15CE999D_1_105_c


Angst und Panik.

Cookies?
Um die Funktionalität meiner Webseite für Sie optimal zu gestalten, verwende ich ausschliesslich technisch notwendige Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung dieser notwendigen Cookies zu. Es werden keine Daten an Dritte weitergeleitet oder für Werbung genutzt.