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Darm- Hormone-Gefässe-Entzündungen


Darm. Mirkobiom. Praxis Lörrach




Dein Darm – die Steuerzentrale für Hormone, Stimmung und Entzündungen


Warum dein Bauchgefühl mehr ist als nur eine Redewendung

Hast du dich schon mal gefragt, warum du bei Stress Bauchschmerzen bekommst? Oder warum du dich nach bestimmten Mahlzeiten müde und niedergeschlagen fühlst? Die Antwort liegt tiefer als du denkst – genauer gesagt in deinem Darm.

Dein Darm ist weit mehr als ein simples Verdauungsorgan. Er ist ein hochkomplexes System, das eng mit deinem Gehirn, deinem Hormonsystem und deinem Immunsystem vernetzt ist. Lass mich dir zeigen, wie diese faszinierenden Zusammenhänge funktionieren und was das für deine Gesundheit bedeutet.


Die Darm-Hirn-Achse: Dein zweites Gehirn

In deinem Darm leben etwa 100 Billionen Bakterien – das sind mehr Mikroorganismen als du Körperzellen hast! Diese Darmbakterien (auch Mikrobiom genannt) produzieren einen Großteil der Botenstoffe, die deine Stimmung beeinflussen.

Etwa 90% deines Serotonins das “Glückshormon” – wird im Darm produziert, nicht im Gehirn. Auch andere wichtige Neurotransmitter wie Dopamin und GABA entstehen dort. Wenn dein Darm aus dem Gleichgewicht gerät, kann das direkt deine Stimmung, deinen Antrieb und sogar deine Ängste beeinflussen.

Der
Vagusnerv, eine Art Datenautobahn zwischen Darm und Gehirn, sorgt für einen ständigen Informationsaustausch. Deine Darmbakterien “sprechen” also buchstäblich mit deinem Gehirn.



Darmgesundheit und Hormone: Ein empfindliches Gleichgewicht

Dein Darm spielt auch eine zentrale Rolle in deinem Hormonhaushalt. Besonders wichtig ist er für die Regulation von:

Östrogen: Ein gesundes Mikrobiom hilft, überschüssiges Östrogen abzubauen. Ist dein Darm gestört, kann es zu einem Östrogen-Überschuss kommen, was bei Frauen zu PMS, Zyklusstörungen oder Wechseljahresbeschwerden führen kann.

Schilddrüsenhormone: Etwa 20% der Umwandlung des Schilddrüsenhormons T4 in die aktive Form T3 findet im Darm statt. Eine gestörte Darmflora kann also deine Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen – auch wenn deine Schilddrüse selbst gesund ist.

Cortisol: Chronischer Stress schädigt deine Darmbarriere und verändert dein Mikrobiom. Umgekehrt kann ein kranker Darm deine Stressreaktion verstärken – ein Teufelskreis.



Der undichte Darm (Leaky gut): Wenn die Barriere bricht

Eine gesunde Darmschleimhaut ist wie eine selektive Grenzkontrolle: Sie lässt Nährstoffe durch, hält aber
Bakterien, Toxine und unverdaute Nahrungsbestandteile draußen. Bei einem “Leaky Gut” (Permeabilitätsstörung der Schleimhaut) wird diese Barriere porös.

Die Folge? Unerwünschte Substanzen gelangen in deinen Blutkreislauf und lösen dort Entzündungsreaktionen aus. Dein Immunsystem läuft auf Hochtouren – und das nicht nur lokal im Darm, sondern im ganzen Körper.



Entzündungen: Die stille Gefahr in deinen Gefäßen

Chronische
niedriggradige Entzündungen (low grade Inflammation/ Silent inflammation), die vom Darm ausgehen, haben weitreichende Folgen. Sie können zu:

Gefäßentzündungen führen und damit das Risiko für Arteriosklerose, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Entzündungsbotenstoffe schädigen die Gefäßwände und fördern die Bildung von Ablagerungen.

Autoimmunreaktionen auslösen, bei denen dein Immunsystem plötzlich körpereigenes Gewebe angreift. Viele Autoimmunerkrankungen haben ihren Ursprung in einem gestörten Darm.

Systemische Entzündungen verstärken, die mit Depressionen, Angststörungen, chronischer Müdigkeit und kognitiven Einschränkungen verbunden sind.


Möglichkeiten der Labordiagnostik: So testest du deine Darmgesundheit

Wenn du vermutest, dass dein Darm aus dem Gleichgewicht geraten ist, gibt es verschiedene
Untersuchungsmöglichkeiten:

Stuhluntersuchungen:

- Mikrobiom-Analyse: Zeigt die Zusammensetzung deiner Darmbakterien
- Zonulin: Ein Marker für die Durchlässigkeit der Darmbarriere (Leaky Gut)
- Calprotectin/Lactoferrin: Zeigen Entzündungen im Darm an
- Sekretorisches IgA: Gibt Auskunft über deine Darmimmunabwehr
- Verdauungsrückstände: Hinweise auf Verdauungsstörungen

Blutuntersuchungen:

- CRP (hochsensitiv): Allgemeiner Entzündungsmarker
- LPS-Antikörper: Zeigt an, ob Bakterienbestandteile ins Blut übertreten
- Zytokin-Profil (Immunologischer Test)
- Vitamin- und Mineralstoffstatus: Mangel kann auf Absorptionsstörungen hinweisen
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Können auf eine gestörte Darmbarriere hindeuten
- Hormonstatus: Östrogen, Progesteron, Schilddrüsenhormone, Cortisol

Atemtests:

- Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO)
- Laktose-, Fruktose- oder Sorbitintoleranz


Was du selbst tun kannst:

Die gute Nachricht: Du kannst viel für deine Darmgesundheit tun!

Ernährung: Setze auf vielfältige, ballaststofreiche Kost mit viel Gemüse, fermentierten Lebensmitteln (Sauerkraut, Kimchi, Kefir) und Präbiotika (Zwiebeln, Knoblauch, Lauch). Reduziere Zucker, Alkohol und hochverarbeitete Lebensmittel.

Stressmanagement: Chronischer Stress ist Gift für deinen Darm. Meditation, Yoga, Spaziergänge in der Natur oder einfach bewusste Atempausen können Wunder wirken.

Bewegung: Regelmäßige Bewegung fördert die Darmmotilität und die Vielfalt deines Mikrobioms.

Schlaf: Im Schlaf regeneriert sich auch deine Darmschleimhaut. 7-8 Stunden sollten es sein.

Antibiotika mit Bedacht: Nimm Antibiotika nur wenn wirklich nötig und baue danach deine Darmflora mit Probiotika wieder auf.


Fazit: Alles beginnt im Darm


Die Zusammenhänge zwischen Darmgesundheit, Hormonen, Stimmung und Entzündungen sind wissenschaftlich gut belegt. Dein Darm ist tatsächlich die Zentrale deiner Gesundheit.

Wenn du unter unerklärlichen Beschwerden leidest – sei es schlechte Stimmung, Hormonprobleme, chronische Entzündungen oder Autoimmunerkrankungen – lohnt sich ein Blick auf deinen Darm. Mit den richtigen Testverfahren und gezielten Maßnahmen kannst du die Wurzel vieler Probleme angehen.
Gerne begleite ich dich in meiner Praxis in Lörrach auf diesem Weg. Hier kann ich dir die Laboranalysen bieten und eine geeignete Therapie für dich ausarbeiten.

Dein Bauchgefühl täuscht dich nicht – höre darauf!


Der Tod sitzt im Darm

Fasten für Frauen im Einklang mit dem weiblichen Zyklus

Bildschirmfoto 2023-11-01 um 12.39.22

Bild: Teatime, Gudrun Faller

Ein Nachtrag zu meinem
Fastenbeitrag

Frauen sollten beim regelmässigen Fasten eines beachten: ihren hormonellen Zyklus.
Fastet man regelmässig und häufig, kann es zu Zyklusverschiebungen kommen, oder der Zyklus kann gar ganz verschwinden.
Andererseits kann man mit einem sinnvollen Fasten-Regime einen unregelmässigen oder gar nicht bestehenden Zyklus wieder auf Kurs bringen.

Daher mögen Frauen diese Anleitung beachten:

Frauen mit regelmässigem Zyklus

Tag 1-10 des Zyklus: in dieser Zeit kann man gut fasten. Alle Arten Fasten- 16:8, OMAD, oder auch mal 3-5 Tage am Stück

Tag 11-15: Eisprungphase. Der Körper benötigt mehr Energie: nicht fasten! Aber eine gute Zeit um Sport zu machen, v.a. Krafttraining. Hier ist auch Testosteron am höchsten! Frau hat mehr Power, mehr Kraft.

Tag 16-20: gut um zu Fasten

Tag 21-30: Progesteronphase: Nicht Fasten! Frau kennt diese Phase- Lust auf Süss, oder egal was, einfach essen ;) Womöglich noch leicht depressiv oder aggressiv… Hier benötigt der Körper wieder mehr Stoffe, v.a. auch (gesunde!) Kohlenhydrate um den hormonellen Einflüssen gerecht zu werden.


Frauen mit unregelmässigem Zyklus oder keinem Zyklus

wenn du ein gutes Körpergefühl hast, kannst du vielleicht spüren, wo du im Zyklus wärst. Dann fange einfach an, nach obigen Plan zu fasten.
Ansonsten: Einfach beginnen, wenn du dich bereit fühlst. Dann aber in einem fiktiven Zyklus wie oben fasten. Es kann sein, dass sich er Körper wieder reguliert, und du irgendwann deine Tage bekommst. (natürlich nicht, wenn du schon in den Wechseljahren / Postmenopausal bist!)
Oder du kannst den Mond als Anhaltspunkt nehmen. Ab Vollmond Fasten. Und wieder in dem Rhythmus von oben

Postmenopausal

Auch einem Zyklus folgen. Also nicht Woche für Woche fasten! Nimm einfach obigen Plan und fange an. Natürlich wirst du dadurch keinen "echten" Zyklus, inklusive einer Menstruation mehr bekommen- so stark verjüngend wirkt das Fasten dann doch nicht. ;) Die Natur, der Mensch und v.a. Frauen besteht aus Zyklen. Der Körper hat seine Zyklen, und daher ist es gut, solche auch einzuplanen.

Fasten kann auch bei Wechseljahrsproblemen wie Hitzewallungen, Gedächtnisschwierigkeiten, Gewichtszunahme, Depression, Angst und Schlaflosigkeit helfen!

Genauso wie das Fasten nach dem Zyklus sollte/könnte man auch den
Sport nach dem Zyklus beachten. Um den Eisprung geht z.b. auch das Testosteron bei Frauen hoch. In dieser Phase ist man leistungsfähiger und kann mehr Powern. Also auch besser Trainieren. Dieses (leider sehr schmale Zeitfenster) kann man nutzen, um ein effektives Training zu absolvieren. Vor der Periode- sprich der Progesteronphase- sollte man eher auf sanfte Sportarten zurückgreifen- z.b. Yoga, Sport, der gleichzeitig auch entspannend wirkt.


Frauenheilkunde Teil 1 Die Pille
Frauenheilkunde Teil 2 Post Pill Syndrom
Frauenheilkunde Teil 3 Kinderwunsch
Frauenheilkunde Teil 4 Schwangerschaft & Geburt
Frauenheilkunde Teil 5 Schilddrüse & Sexualhormone
Frauenheilkunde Teil 6 Infektionen
Frauenheilkunde Teil 7 Wechseljahre
Frauenheilkunde Teil 8 Weiblichkeit, Sexualität & Lust
Frauenheilkunde Teil 9/1 Perimenopause
Frauenheilkunde Teil 9/2: Perimenopause und Hormone allgemein
Das Gehirn in den Wechseljahren, oder: werde ich langsam dement?

Libidoverlust bei der Frau
Libidoverlust beim Mann/erektile Dysfunktion
Hormonanalysen /Therapie
Nebenniere

Fasten

Bildschirmfoto 2023-11-01 um 12.39.22


Bild: Teatime, Gudrun Faller

Fasten ist eine der Methoden, die uns wirklich heilen können. Wir Menschen sind geschaffen, um regelmässig zu fasten. Doch heutzutage in einem Leben in Wohlstand und Fülle, war das Fasten lange vergessen und vernachlässigt.

Wir leben in der heutigen Zeit in einer schwer kranken Gesellschaft: körperlich und geistig. In einer Zeit, in der (fast) alles machbar ist. Eine Zeit, in der die Medizin auf einem Niveau ist, wie nie zuvor: und doch gibt es kaum noch gesunde Menschen.

Fasten ist eine wunderbare Methode, um Körper und Geist zu heilen.

Seit einigen Jahren wird recht viel zum Thema Fasten geforscht, spätestens nach Valter De Longos Forschungsergebnissen kam es zu einem Revival des Fastens.

Einige Patienten, denen ich das Fasten empfohlen haben, sagten mir, sie könnten nicht fasten.
Jedoch fastet jeder von uns: nachts mindestens 8 Stunden und länger. Hier bietet sich auch die Möglichkeit, tiefer in das Fasten zu kommen, sich an das Fasten heranzutasten: einfach Stunden am Morgen anhängen. Das Frühstück in den Vormittag verschieben. Bis hin zum Mittagessen, sprich das Frühstück ganz weg lassen. Und schon ist man beim Intermittierenden Fasten: die 16:8 Methode. So kann sich auch ein Fastenanfänger an das Fasten gewöhnen.
Von der 16:8 Methode aus kann man sich weiterentwickeln, bis hin zu mehreren Tagen fasten am Stück. Der Körper gewöhnt sich langsam an die Fastenzeiten.

Was sind die Benefits?

+ Fettverbrennung wird aktiviert
+ Autophagie ("aufräumen" defekter Zellen)
+ Stammzellaktivierung
+ Wachstumshormonaktivierung
+ Zuckerstoffwechsel wird stabilisiert
+ Immunsystemregulation
+ Entgiftung
+ Gehirnstoffwechsel wird verbessert; mehr Klarheit
+ "Anti aging" (AMPK, mTOR)
+ Blutdruck regulierend
+ Anti-Entzündlich
+ Darmregeneration
+ Hormonregulation
+ Fettstoffwechselregulierend (Cholesterin/Blutfettwerte)
+ Mitochondriale Aktivierung (Energiestoffwechsel)
+ ein neues Bewusstsein für Nahrungsmittel


Was geschieht nun beim Fasten? (Timeline)
Dies ist natürlich sehr individuell. Abhängig vom eigenen Stoffwechsel und nicht in Stein gemeißelt!

4-6 Stunden
+ Blutzucker sinkt
+ Insulin sinkt
+ Hungerhormone werden aktiviert

6-12 Stunden
+ Glycogen in der Leber wird aktiviert
+ Verarbeitung von gespeichertem Fett beginnt

ab 12 Stunden verstärken sich die metabolische Veränderungen
+ Fettabbau wird stärker aktiviert (auch das gefährliche viszerale Fett)
+ Ketose: eine alternative Energieform für den Körper beginnt zu arbeiten
+ Wachstumshormon wird verstärkt aktiviert
+ Antientzündliche Prozesse beginnen

16-24 Stunden
+ Autophagie beginnt (noch nicht bis ins Detail erforscht, wann genau)
+ Zellreparatur Mechanismen werden aktiviert
+ Zellentgiftung
+ Immunfunktionen werden verbessert

24 Stunden
+ Stammzellen im Darm werden produziert
+ Darmschleimhaut wird erneuert (Darmbakterien werden erneuert/vermehrt, schädliche Bakterien eliminiert)
+ Gluconeogenese wird aktiviert
+ AMPK erhöht sich, mTOR wird herabgesetzt: "anti-aging" Prozesse

48 Stunden
+ Hirnstoffwechsel / Neurotransmitter Reset (BDNF steigert sich)

72-120 Stunden
ab hier wird es wirklich interessant
+ Stammzellaktivierung im ganzen Körper
+ Reset des ganzen Immunsystems
+ neue weisse Blutzellen werden aktiviert, schadhafte Zellen werden "ausgemustert"
+ alle Prozesse, die oben genannt wurde, verstärken sich
+ Schutz vor Nebenwirkungen bei Chemotherapie



Wenn man das Fasten mit einer
Ketogenen Ernährung kombiniert (fastenimitierende Ernährungsform), hat man die grössten Erfolge, v.a. im Bereich der Immunfunktionen: Entzündungen, Autoimmunerkrankungen, Krebs, neurodegenerative Erkrankungen, sowie natürlich auch Gewichts-und Stoffwechselprobleme.

Fasten ist ein Lifestyle- keine kurzfristige Diät. Es sollte/könnte ein ganzes Leben lang durchgeführt werden.

Eigene Erfahrung:
Ich selbst faste seit meiner Jugend regelmässig. Von 10 Tagen Buchingerfasten über Basenfasten bis zum Intermittierenden Fasten.

Mein derzeitiger Fastenplan:
1x Woche 24 Stunden (OMAD/"One meal a day")
alle 2 Wochen 36-48 Stunden (je nach Lust und Laune und Zyklus)
alle paar Monate 3-5 Tage

Damit habe ich Autoimmune Prozesse (mit neurologischen Ausfällen und chronischen Schmerzen) und starke Darmprobleme in den Griff bekommen. Damit ich nicht mehr in diese Zustände komme, faste ich weiterhin regelmässig-
allerdings nicht mehr so streng wie zuvor (es gab Monate, in denen ich fast nur OMAD praktiziert habe).

Die Ketogene Ernährung ist für mich "normal". Ab und zu "switche" ich in den Low-carb Modus, damit der Körper nicht ganz verlernt, Kohlenhydrate zu verdauen. So wie ich auch die verschiedenen Fastenstile miteinander kombiniere (Stichwort metabolische Flexibilität!).


Vielleicht möchtest du das Fasten einmal ausprobieren? Gerne berate ich dich dahingehend in meiner Praxis- v.a. auch Frauen, da diese nicht einfach so darauf los fasten sollten (Hormonsystem! Zyklus!)


Beitrag für Frauen Fasten im Einklang mit dem Zyklus

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