Wechseljahre, Bauchfett und Adrenal fatique (Nebennierenschwäche)

Warum die Nebennieren in den Wechseljahren über Bauchfett, Energie und Stimmung entscheiden
Viele Frauen in den Wechseljahren bekommen plötzlich ein Thema, das vorher nie da war:
Bauchfett – obwohl sie nicht mehr essen.
Erschöpfung – obwohl sie „eigentlich alles richtig machen“.
Schwankende Stimmung und Schlafprobleme – obwohl „körperlich doch alles okay“ sein sollte.
Wenn dir das vertraut vorkommt, liegt die Ursache sehr wahrscheinlich nicht in deiner Disziplin, nicht in deinem Essen und nicht in einem „schlechten Stoffwechsel“.
Der Schlüssel sitzt viel unscheinbarer im Körper:
In deinen Nebennieren.
Was deine Nebennieren tun
Die Nebennieren sind kleine Drüsen, die auf den Nieren sitzen. Sie produzieren u. a.:
• Cortisol – dein Stress-Hormon
• Adrenalin – Alarm- und Überlebensreaktion
• DHEA – Vorstufe für Östrogen & Testosteron
• Aldosteron – reguliert Salz, Blutdruck, Flüssigkeit
In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel aus den Eierstöcken – und die Nebennieren müssen das teilweise kompensieren. Zudem fördert der niedrige Östrogenspiegel auch eine Insulinresistenz, was wiederum zu einer Fetteinlagerung führt.
Das bedeutet:
Wenn du gestresst, überlastet oder erschöpft in die Wechseljahre gehst, müssen deine Nebennieren gleichzeitig:
1. Stress bewältigen
2. Hormone ersetzen
3. Deinen Stoffwechsel stabil halten
Und wenn sie das nicht schaffen → beginnt das klassische Bild:
• Bauchfett, vor allem an Bauch und um die Taille
• Schlafprobleme (besonders zwischen 2 und 4 Uhr)
• Heißhunger auf Süßes oder Snacks
• Innere Unruhe oder Gereiztheit
• Abfall von Energie gegen Nachmittag
Das ist kein „Versagen“.
Das ist Biochemie.
Warum Diäten hier nicht helfen (und oft alles verschlimmern)
Wenn du bei Nebennierenbelastung einfach weniger isst, passiert Folgendes:
• Der Körper fühlt Bedrohung
• Cortisol steigt weiter
• Insulin wird unempfindlicher
• Fett wird eingelagert, nicht verbrannt
Kurz gesagt:
Kaloriendefizit + Stress = Bauchfett.
Darum nehmen viele Frauen nicht ab, obwohl sie sich an Diäten halten .
Es liegt nicht an dir.
Es liegt am System, das überfordert ist.
Wie Cortisol das Bauchfett lenkt
Cortisol sorgt dafür, dass Energie schnell verfügbar ist.
Für den Körper bedeutet das:
• Zucker wird aus dem Gewebe freigesetzt
• Insulin steigt
• Und was Insulin erhöht – wird gespeichert
Und zwar bevorzugt am:
Bauch
Brustkorb
inneren Organen (viszerales Fett)
Dieses Fett ist nicht „Schönheitsproblem“.
Es ist ein Stoffwechsel- und Stressindikator.
Wenn du also denkst:
„Mein Bauch ist mein Problem“
→ Nein.
Dein Bauch ist dein Signalgeber.
Erste Zeichen einer Nebennierenschwäche
Hier die häufigsten Symptome, die ich in der Praxis sehe:
Symptom
Du wachst nachts zwischen 2–4 Uhr auf
Bedeutung:
Cortisolrhythmus gestört
Symprtom:
Du brauchst morgens Kaffee „zum Funktionieren“
Bedeutung: Adrenalin kompensiert Energie
Symptom:
Du hast Nachmittagstief zwischen 14–17 Uhr
Bedeutung: Insulin + Cortisol schwanken
Symptom:
Du fühlst dich schnell überfordert
Bedeutung: Nervensystem in Daueranspannung
Symptom: Du isst „normal“ und nimmst trotzdem zu
Bedeutung: Stress → Fettstoffwechsel blockiert
Wenn du mehrere davon ankreuzt → dein Körper braucht Regeneration, nicht mehr Leistung.
Was tatsächlich hilft (und was nicht)
1. Frühstück nicht auslassen – aber richtig
Du brauchst morgens Protein, damit der Cortisol-Peak stabil abfällt.
Beispiel:
• Rührei oder Tofu mit Kräutern
• Grüner Salat oder Bitterkräuter
• Avocado oder Walnüsse
Kein Obst-Smoothie.
Kein Müsli.
Kein Kaffee auf leeren Magen.
2-3 Mal in der Woche Intervallfasten: 14-16 Stunden Fasten.
2. Nervensystem zuerst beruhigen, dann trainieren
Extremes Training bedeutet Stress.
Bei Nebennierenthemen → kontraproduktiv.
Stattdessen:
• Sanfte Kraftübungen (10–20 Minuten)
• Spaziergänge in Natur
• Dehnung & Faszienarbeit
• Pilates, Yoga
Das baut den Körper auf, statt ihn zu überfordern.
3. Schlaf ist deine wichtigste „Hormontherapie“
Wenn du schlecht schläfst, kannst du:
• nicht regenerieren
• keine Hormone nachbilden
• keine Entzündungen runterfahren
Schlaf muss Priorität werden – nicht „wenn Zeit übrig ist“.
4. Pausen sind Medizin, kein Luxus
Du brauchst Wechsel zwischen Aktivität und Ruhe.
Man nennt das ultradiane Zyklen.
Alle 90–120 Minuten → 5 Minuten Pause:
• Tief durchatmen
• Kurz nach draußen gehen
• Schultern lösen
• Nichts leisten
Es verändert tatsächlich Cortisolkurven.
Mini-Übung: 60 Sekunden Nervensystem-Reset
1. Ausatmen – länger als du einatmest (z. B. 6 Sek. Einatmen, 9 Sek. Ausatmen)
2. Zunge vom Gaumen lösen
3. Kiefer entspannen
4. Schultern sinken lassen
Nach 15 Sekunden sinkt der Herzschlag.
Nach 45 Sekunden sinkt Cortisol messbar.
Wenn du merkst, dass dein Körper gerade mehr Schutz als Leistung braucht, dann hol dir gezielte Unterstützung.
👉 Ich biete dafür ein individuelles Nebennieren- und Hormon-Balancing-Coaching an.
Wir schauen gemeinsam:
• Wo dein System gerade steht
• Welche Ressourcen du hast
• Und wie wir deinen Körper wieder in Stabilität bringen
Wenn du willst, dass ich dir helfe:
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Du musst das nicht alleine herausfinden.
Und vor allem:
Du musst nicht „noch mehr leisten“.
Du darfst lernen zu entlasten.